Wie alles begann

Mein Einstieg in die Pferdewelt begann etwas anders als bei den meisten Pferdemenschen. Ich hatte zunächst für längere Zeit „nur“ ein Pflegepferd namens Pumuckl. Wie der Name schon verrät, war Pumuckl ein fuchsfärbiger Isländer mit einem richtigen Wuschelkopf. Wenn ich heute an ihn zurückdenke, geht mir mein Herz auf. Er war für mich eine Seele von Pferd und man konnte ihn stundenlang pflegen. Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen war das Beobachten der Pferde auf der Koppel, was ich bis heute liebend gerne mache.
Nach einer Zeit der Pflege und Beobachtung der Pferde, wurde ich eines Tages von den anderen Mädels im Stall überrascht. Diese Überraschung veränderte mein Leben. Meine Stallfreundinnen hatten Geld zusammengelegt, um mir meine erste Reitstunde zu ermöglichen. Ich konnte es damals nicht fassen und freute mich riesig. Meine Aufregung war so groß, dass ich diese noch heute fühlen kann. Seither haben mich die Pferde nicht mehr losgelassen.
Anfangs war ich natürlich an der Longe, oft mit zwei, drei weiteren Pferden gemeinsam. Zu diesem Zeitpunkt ist mir bereits das gebrochene Pferdeherz der Schulpferd aufgefallen. Sie alle waren so leblos, stumpf und ohne Freude. Ziemlich rasch durfte ich dann selbstständig in der ganzen Bahn reiten, ganz klassisch, wie es damals üblich war, in der Abteilung, mit einigen anderen Reitschülern und Pferden. Nicht selten erhielten wir von der Reitlehrerin Anweisungen im lauten Befehlston, ähnlich wie beim Militär. Sie brüllte meist von der Tribüne aus quer durch die Halle, was ziemlich unangenehm war. Gelegentlich nahmen einige Schulpferde ein für sich nicht zuordenbares Geräusch als Anlass dafür durchzugehen und sich des störenden Reiters zu entledigen. Manche der Schulpferde zeigten Verhaltensauffälligkeiten, wie weben oder koppen, die Sättel und Zaumzeuge wurden brüderlich unter allen Schulpferden geteilt und auch sonst, gab es einige Dinge, die heute für mich nicht mehr vorstellbar wären bzw. nicht pferdegerecht sind. Ich denke mich auch erinnern zu können, dass so ziemlich jedes zweite Schulpferd einen Sattelzwang hatte, was das Putzen und Satteln oft zu einer Herausforderung machte.
 
Es war aber nicht alles schlecht in diesem Stall. Tagsüber durften die Schulpferde sogar auf die Koppel und im Sommer auf die Weide, was zur damaligen Zeit und leider auch heute noch oft keine Selbstverständlichkeit war bzw. ist. Trotz allem blieb ich noch einige Jahre in diesem Stall. Damals wusste ich leider noch nicht, dass es auch anders geht.
 

Wie meine Reise weitergeht, werde ich dir gerne in meinem nächsten Blogbeitrag verraten und ich hoffe, du bist dann wieder mit dabei!

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Roman

    Glückwunsch zu deinem Schritt. Ich wünsche dir viel Erfolg und freue mich für deine zukünftigen Kunden, die alle von deiner Erfahrung profitieren werden.

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