Ich schaue in den Spiegel und erkenne mich kaum wieder. Mein Gesicht wirkt fremd – gezeichnet von Tagen voller Tränen, von vielen Nächten ohne Schlaf. Und trotz allem stehe ich morgens immer wieder auf. Nicht, weil ich stark bin.
Sondern weil ich mir erlaube, alles zu fühlen.
Ich war gerade dabei, mich von einer der schwersten Entscheidungen meines Lebens zu erholen (Laertes 🖤), da kam leider vor ein paar Tagen schon der nächste harte Schlag. Einer, der mir buchstäblich den Atem nahm.
Ich fühle mich leer – und trotzdem erdrückt mich alles. Der Schmerz kommt jedesmal wie in Wellen. Manchmal ganz plötzlich, mitten am Tag, meistens aber gleich in der Früh. Manchmal schleichend, kaum spürbar – bis er mich wieder komplett überrollt. Und wenn er da ist, lasse ich ihn zu – egal wo ich bin (aber meistens passiert es im Auto).
Früher habe ich das nicht gekonnt. Mir wurde beigebracht zu funktionieren. Gefühle wegzuschieben. Stark zu wirken, obwohl ich innerlich kaum atmen konnte.
Heute mache ich es anders. Heute lasse ich die Tränen zu. Ich weine. Nicht, weil ich es will. Aber weil ich es nicht mehr verstecke. Und weil ich gelernt habe: Es darf und soll so sein.
Nach dem letzten Schicksalsschlag vor ein paar Tagen hat mir jemand gut gemeint geraten, ich solle mir doch Strategien zurechtlegen – Tools, die mich beim nächsten Mal davor schützen, so tief zu fallen. Ich verstehe, woher dieser Gedanke kommt.
Aber ich werde und kann das nicht tun. Warum?
Weil das nicht nur meine Haltung ist – sondern auch das, was meine Arbeit ausmacht. Ich gehe in Verbindung. Ich fühle mit. Ich halte aus, was da ist. Für andere – aber auch für mich selbst.
Und genau so arbeite ich auch.
Ich lasse mich ein – ganz. Und wenn eines dieser Herzen aufhört zu schlagen, bricht ein Teil von meinem mit.
Ich will das spüren. Nicht, weil ich Schmerz suche. Sondern weil ich glaube, dass echte Verbindung nur entsteht, wenn man sich berühren lässt.
Ich werde in solchen Momenten oft als „stark“ bezeichnet. Aber ehrlich gesagt, fühle ich mich nicht stark. Ich fühle mich verletzlich, leer und sehr müde. Und trotzdem bin ich da. Mit allem, was gerade in mir ist.

Nicht, weil ich funktionieren will – sondern weil ich es nicht mehr anders kann. Vielleicht hat Stärke manchmal gar nichts mit Durchhalten zu tun. Sondern eher damit, sich nicht davor zu fürchten, echt zu sein. Und das bin ich gerade.
Echt. Unsortiert. Offen.
Ich will hier nichts beweisen.
Ich teile nur, was gerade da ist.
Weil ich merke: Es hilft mir, wenn etwas Raum bekommt.
Vielleicht hilft es ja auch jemand anderem.
Wenn dich etwas davon berührt hat – dann nimm’s mit.
In deinen Tag, in dein Herz, in deinen eigenen Rhythmus.
Und wenn du das Bedürfnis hast, mir zu schreiben: Tu’s gern. Entweder hier in den Kommentaren oder aber auch gerne persönlich per Mail/WA/Insta … .
Manchmal reicht ein Satz wie: „Ich fühl das.“ 🧡