Warum dieser Beitrag wichtig ist
Kahle Stellen am Schweif, wundgescheuerte Haut, analer Juckreiz – kommt euch das bekannt vor? Viele Pferdebesitzer kennen das Problem: Das Pferd scheuert sich die Schweifrübe und den Bereich darunter wund, und das, obwohl bereits viele Mittel und Therapieansätze gegen Juckreiz und Schweifscheuern ausprobiert wurden. Doch vielleicht steckt etwas ganz anderes dahinter: ein Befall mit Pfriemenschwanzwürmern (Oxyuris equi) – ein Parasitenbefall, der oft unbemerkt bleibt.
Achtung: Mit einer frühzeitigen Erkennung und Behandlung könnt ihr eurem Pferd Zeit, Schmerzen und anhaltenden Juckreiz ersparen!
Symptome des Pfriemenschwanzes – Ein Erfahrungsbericht aus erster Hand
Ich standen selbst vor diesem Rätsel: Unser Noriker Laertes schubberte sich anhaltend die Schweifrübe, bis diese fast kahl war. Trotz zahlreicher Behandlungen blieb der Juckreiz bestehen. Erst durch einen „Zufallsfund“ – einem Wurm am After – wurde uns die wahre Ursache klar: Pfriemenschwanz-Befall beim Pferd.
Pfriemenschwanzwürmer (Oxyuris equi) sind für das Pferd zwar relativ ungefährlich, dennoch sollte ein Wurmbefall behandelt werden. Die häufigsten Symptome, die ich bei Laertes beobachtet habe, umfassen:
- Schweifscheuern
- Analer Juckreiz
- Hautläsionen und Haarverlust am Schweif
- Zähe, klebrige weiß-gelbliche Ablagerungen um den After (auch „Eischnüre“ genannt)
Zusätzlich können folgende Symptome bei Wurmbefall auftreten:
- Müdigkeit
- Leistungsminderung
- Konditionsverlust
Besonders häufig treten diese Beschwerden schubweise und während des Fellwechsels auf, einer Zeit, in der Pferde oft anfälliger für Parasitenbefall sind.
🔍 Wurmbefall erkennen – So sieht der Pfriemenschwanz aus
Der Pfriemenschwanz lässt sich gut am spitz zulaufenden, gläsernen Ende des Wurms erkennen. Um den After herum finden sich oft weiß-gelbliche Ablagerungen, die Wurmeier enthalten.
🆘 Tipp für die Erstversorgung:
Wenn du einen Wurm oder eine gelbliche Masse rund um den After deines Pferdes entdeckst, hilft als erste Maßnahme ein Essig-Wasser-Gemisch 🧴: Wasche den Schweif und After gründlich und tupfe das Essig-Wasser großzügig auf. Der Geruch hält die Würmer fern und reduziert die Ausscheidung von Eiern.
✅ Die richtige Diagnose bei Verdacht auf Wurmbefall
Die Diagnose lässt sich einfach mit einem Klebestreifentest stellen: Der Klebestreifen wird auf die Haut im Afterbereich gedrückt und anschließend mikroskopisch untersucht 🔬. Ein Anruf beim Kotlabor oder beim Tierarzt kann die weiteren Schritte in die Wege leiten
Wichtig: Der Wurm bleibt bei Kotproben oft unerkannt, da die Eier im Kot nur in geringer Menge vorkommen. Ein „falsch negativer“ Kotbefund kann eine Fehldiagnose zur Folge haben und zu falschen Behandlungsansätzen führen – wie etwa einer Cortisonbehandlung, die in einem bekannten Fall keinerlei Wirkung hatte.
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